Von Kindheit an war etwas in mir wie eine schwermütige, schöne Dichtung, dunkel und mal bewusst. In Schönheit träumen, sich zu entflammen oder, wie ich es damals nannte, es ist ein ungeborener Engel, ein Kind, ein unhebbarer Schatz. Es lag zu lange in der Lade verbannt, lodert, dann flammt es auf. Lasse ich es stehen, erlischt es für einige Zeit, bis der nächste Wind sich dreht, dann springt der Funke wieder in die Glut. So viele neue Umstände, Erlebnisse, Gespräche haben dazu beigetragen, Wieder neu anzufangen, alles in rosarot zu verpacken. Meistens ist dann schon die Nacht vorüber und hat mancherlei verändert. So oft hat sie vom Himmel die Fruchtbarkeitsperlen auf meine Poesie herabgeschüttet. Ich ließ das Fenster offen, so dass der Wind alles hineintragen konnte. Die Zeit des Schreibens macht mich ruhig, zufrieden. Ich glaube, wie jede heimliche Liebe einmal aufflammt, einmal offen wird, ist auch die Poesie. Sammeln, Ideen, Erfahrungen, Gedanken, die einem die gewisse Inspiration geben. So freut man sich hinterher um so mehr auf eine vorteilhafte Zusammensetzung; hofft auf ein paar schön zusammengefasste Blätter, in einer schlichten poetischen Aufrnachung. Ruiica Edelmann geb. Kecman, geb. in Jugoslawien im Sternzeichen der Jungfrau am 24.08.1953, lebt seit dem 02.02.1972 in Lippstadt.