Olmesdahl: Die Westfälische Union

Artikelnummer: 1010

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Beschreibung

Die um 1850 in Westfalen einsetzende Industrialisierung ging zunächst an der Region Lippstadt vorbei. Die bisherigen industriellen Schwerpunkte richteten sich im Wesentlichen nach den Rohstoffvorkommen. Das Siegerland und das märkische Sauerland waren Schwerpunkte der Metallverarbeitung durch die Rohstoffvorkommen und den Waldreichtum, das nördliche Münsterland und der Raum Bielefeld waren, ausgehend von heimgewerblichen Ursprüngen, Zentren der Textilverarbeitung. Das Ruhrgebiet wurde durch die Erschließung der Fettkohlevorkommen, den Beginn der Koksver- hüttung und begünstigt durch die verkehrstechnische Lage immer mehr zu einem Zentrum der Schwerindustrie. Wegen der Sogkraft des Ruhrgebiets gerieten Lippstadt und der östliche Hellwegraum immer mehr ins Hintertreffen. Ein Wendepunkt war der Anschluss an das Schienennetz Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Verkehrsverbindung ermöglichte eine Versorgung der Zentren mit der landwirtschaftlichen Überproduktion und verbesserte die Standortsituation für die Randregionen. Da in der Region Lippstadt ein qualifiziertes Unternehmertum und Industrieunternehmen fehlten, konnte die Initiative zunächst nur von außerhalb kommen. Außerdem fehlte ein zukunftsträchtiges wirtschaftliches Betätigungsfeld. Die Festungsanlagen der Stadt wurden nach dem Siebenjährigen Krieg beseitigt. Das führte zunächst noch nicht zu einer weiteren Ausdehnung der Bebauung. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Verbot, außerhalb der Umfluten Häuser zu bauen, aufgehoben. Diese Möglichkeit wurde für die Errichtung eines eisenverarbeitenden Unternehmens genutzt.