Lebensspuren eines Verschollenen Werner Klockow (1914 - 1944) (Nur als PDF erhältlich)
Artikelnummer: 1079
Beschreibung
Dieser Band versammelt Kriegstagebücher und Briefe des Theologen und Oberleutnants Werner Klockow, der seit dem 25. Januar 1944 in der Gegend von Tscherkassy (Ukraine) vermisst wird. Beigefügt sind Dokumente unterschiedlicher Art (Fotos, Urkunden, Briefe aus dem Umfeld, Zeugenaussagen usw.). Nach einer skizzenhaften Biographie des Verschollenen anhand der vorhandenen Dokumente (Teil I) geben die Einleitungen zu den beiden Tagebuchkapiteln (Frankreich/Sowjetunion) jeweils einen Überblick über die beschriebenen Ereignisse und beleuchten ihre Darstellung durch den Schreiber. Abschließend werden Dokumente zusammengestellt und ausgewertet, die Auskunft über die letzten Stunden vor Werner Klockows Verschwinden geben. Die Edition war ursprünglich nur für den engeren Familien- und Bekanntenkreis des Herausgebers, eines Neffen von Werner Klockow, bestimmt - also ein Stück privater Familiengeschichte. Dementsprechend fehlen Bezüge zur wissenschaftlichen Literatur über diesen Themenkomplex und zu vergleichbaren Quelleneditionen. Das Echo auf die Veröffentlichung im kleinen Kreis ermutigte den Herausgeber dazu, diese Texte einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und der historischen Forschung eine Quelle zu erschließen, die sich durch Faktenreichtum, sprachliche Differenziertheit und ein hohes Reflexionsniveau auszeichnet. Anhand dieser Tagebücher und Briefe lässt sich verfolgen, wie bei einem jungen Mann, der als Anhänger der Bekennenden Kirche dem Nazi-Regime durchaus kritisch gegenüberstand, preußisches Pflichtethos und verblendete Kriegsbegeisterung eine fatale Verbindung eingehen, die er schließlich mit seinem Leben bezahlt. Der Herausgeber Reinhard Klockow ist Linguist und Philologe. Er beschäftigte sich u.a. mit den Anführungszeichen als Distanzierungsgeste von der eigenen Äußerung (Linguistik der Gänsefüßchen, 1980). Seine Editionen, Übersetzungen und Kommentare mittel- und neulateinischer Texte erschienen in Verlagen wie de Gruyter und Böhlau. Besonders seine mehrfach nachgedruckte Edition des Tractatus de moribus, condictionibus et nequicia Turcorum (1481) des Georgius de Hungaria fand weithin Anerkennung.